Kraft- und formschlüssige Ladungssicherung

Kraft- und formschlüssige Ladungssicherung

Bestimmt hast du schon mal von kraft- und formschlüssiger Ladungssicherung gehört - doch was hat es mit diesen etwas kryptisch wirkenden Begriffen auf sich? Keine Sorge, hier bekommst du eine leicht verständliche Erklärung, die man auch ohne Physikstudium versteht. Außerdem verrate ich dir, wie du deine Ladung für alle Fälle ideal absicherst.

 

Ladung wird mit Spanngurten niedergezurrt

 

Kraftschlüssige Ladungssicherung

Bei dieser Art der Sicherung handelt es sich um eine spezialisierte Zurrtechnik, die insbesondere in der Transportindustrie verwendet wird, um sicherzustellen, dass Ladungen während des Transports fest an ihrem Platz bleiben. Das Hauptziel dieser Methode ist es, die Ladung so zu fixieren, dass sie auch bei abrupten Bewegungen oder Erschütterungen nicht verrutscht oder umfällt.

Die Technik funktioniert, indem ein Spanngurt verwendet wird, um die Ladung fest gegen die Ladefläche zu pressen. In einigen Fällen kann die Ladung auch durch Druck zwischen benachbarten Gütern gesichert werden, was eine zusätzliche Stabilität bietet. Das Prinzip dahinter ist, dass durch das Anziehen des Gurtes eine erhöhte Reibungskraft erzeugt wird, die verhindert, dass die Ladung sich bewegt.

Das Wort "kraftschlüssig" beschreibt den Prozess perfekt. Es deutet darauf hin, dass nur eine gezielte Kraft – in diesem Fall der durch den Spanngurt ausgeübte Druck – auf die Ladung einwirkt. Es sind keine weiteren Befestigungen oder Verriegelungen erforderlich. Die entstehende Reibungskraft ist oft so stark, dass die Ladung selbst unter den herausforderndsten Transportbedingungen sicher bleibt.

Ein populäres Verfahren, um diese kraftschlüssige Befestigung zu erreichen, ist das Niederzurren. Bei dieser Methode wird der Spanngurt direkt über die zu sichernde Ladung geführt. Die Enden des Gurtes werden dann an speziellen Haltepunkten oder Haken an der Ladefläche befestigt. Sobald der Gurt festgezogen wird, wird die Ladung fest nach unten gedrückt, wodurch sie sicher und fest an ihrem Platz gehalten wird. Dies gewährleistet einen sicheren Transport und minimiert das Risiko von Beschädigungen oder Unfällen aufgrund verrutschter Ladungen.

 

Formschlüssige Ladungssicherung

Die formschlüssige Ladungssicherung, wie der Name bereits andeutet, fokussiert sich darauf, das Transportgut so zu positionieren, dass es lückenlos oder bündig mit den umliegenden Strukturen oder Gütern verladen wird. Dadurch wird ein Formschluss erzielt, der sicherstellt, dass die Ladung auch bei Bewegungen des Fahrzeugs stabil bleibt und nicht verrutschen kann. Diese Art der Ladungssicherung ist besonders effektiv bei sperrigen oder unregelmäßig geformten Gütern, da sie keine Freiräume zulässt, in denen sich die Ladung bewegen könnte.

Der Vorteil der formschlüssigen Ladungssicherung ist, dass sie sich in vielen verschiedenen Szenarien einsetzen lässt. Man kann die Ladung direkt an die Wände des Fahrzeugs anlegen oder zusätzliche Hilfsmittel verwenden, um einen stabilen Formschluss zu gewährleisten. Hier kommen Sperrstangen, Sperrbalken und Sicherungsnetze ins Spiel. Diese Hilfsmittel sind speziell dafür konzipiert, Lücken zu füllen und die Ladung fest zu positionieren. In Situationen, in denen kleinere Lücken oder Unregelmäßigkeiten auftreten können, bieten sich auch Schaumstoffpolster oder Leerpaletten an. Sie ermöglichen es, eventuelle Freiräume optimal zu nutzen und die Ladung formschlüssig zu verschließen.

Was die Technik des Verspannens von Spanngurten betrifft, so gibt es unterschiedliche Ansätze. Das Diagonal- oder Schrägzurren zeichnet sich dadurch aus, dass der Spanngurt in einem schrägen Winkel über die Ladung geführt wird, um diese an Ort und Stelle zu halten. Das Direktzurren hingegen bezieht sich auf das direkte Festzurren der Ladung an der Ladefläche. Hierbei gibt es zwei gängige Methoden: Das Buchtlashing oder Umreifungszurren, bei dem die Ladung durch Umreifen mit den Spanngurten gesichert wird, und das Kopflashing, bei dem die Gurte über die Oberseite der Ladung geführt werden. Beide Techniken haben ihre eigenen Vorteile und sind je nach Art der Ladung und Transportbedingungen besser geeignet. Es ist wichtig, die geeignete Methode für die jeweilige Situation auszuwählen, um eine maximale Sicherheit zu gewährleisten.

 

Die optimale Ladungssicherung

Tatsächlich ist es gerade bei größeren bzw. schwereren Gütern so, dass du im Idealfall die kraft- mit der formschlüssigen Ladungssicherung kombinieren willst, um deine Ladung in alle Richtungen optimal zu sichern. So kann sie garantiert nicht mehr verrutschen und auch rechtlich bist du auf der sicheren Seite. Das I-Tüpfelchen bilden nun noch Antirutsch-Matten, die du unter deiner Ladung anbringst sowie Kantenschutz, welcher zwischen die Ladungskante und den Spanngurt kommt. So verrutscht dein Transportgut garantiert nicht mehr und dein Zurrgurt ist außerdem vor Abrieb und Abnutzung geschützt.

In der Praxis könnte das so aussehen, dass du beispielsweise deine Paletten formschlüssig auf der Ladefläche eines Transporters befestigt, indem du Leerpaletten zwischen entstehende Leerräume klemmst. Mit Schaumstoffmatten oder Stauhölzern füllst du die restlichen Lücken.

Nun verspannt du einen Spanngurt rund um deine Paletten und befestigt sie an der Ladefläche - das nennt man dann Umreifung bzw. Buchtlashing, was zur formschlüssigen Ladungssicherung zählt. Mit dieser Zurrmethode ist dein Ladegurt vor allem gegen seitliches Verrutschen gesichert. Um noch nach vorne und hinten abzusichern, kannst du nun noch einen Spanngurt vor deiner Ladung verspannen, entweder senkrecht oder diagonal. Das nennt man das Kopflashing, da dabei sozusagen die Kopf- bzw. Rückwand des Fahrzeugs ersetzt wird, falls nicht formschlüssig daran geladen werden kann.

Anschließend kannst du noch einen Spanngurt über die Ladung legen und an der Ladefläche befestigen, das wäre dann das Niederzurren bzw. die kraftschlüssige Ladungssicherung. So ist deine Ware garantiert gegen alle Bewegungen abgesichert.


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